Die Quantenphysikerin Marianne und der Imker Roland treffen bei einer Party aufeinander – und eigentlich könnte sich nun eine ganz gewöhnliche Beziehungsgeschichte abspielen. Mariannes Betätigungsfeld allerdings beschäftigt sich mit der Frage nach der Existenz von Paralleluniversen; und so läuft bereits das erste Kennenlernen der beiden in ganz unterschiedlichen Varianten ab. Da wird einmal eine Bemerkung missverstanden, mal zündet eine Pointe nicht, ein anderes Mal sind sich die beiden gegenseitig nicht sympathisch genug, und schon ist die gemeinsame Geschichte schon wieder vorbei. In anderen Fällen geht sie weiter, bis eine Meinungsverschiedenheit oder ein Seitensprung dazwischenkommen. Und andere Varianten der Geschichte führen Mariannes und Rolands Beziehung dennoch weiter – vielleicht, weil etwas ausgesprochen oder gerade nicht gesagt wurde. Die Frage nach einem (glücklichen?) Ausgang der Geschichte ist hier also weitaus komplizierter, da sie sich in jeder möglichen Realität neu stellt – verbunden mit einem Ob statt einem Wie.
Nick Paynes experimenteller und neugieriger Text stellt vor dem Hintergrund der Multiversums-Theorie ganz nebenbei die großen Fragen unseres Daseins. Lassen Sie sich ein auf dieses Gedankenspiel der Möglichkeiten!
Nick Payne, geboren 1984, studierte an der University of York sowie an der Central School of Speech and Drama in London. Sein Debütstück »If There Is I Haven’t Found It Yet« wurde 2009 am Bush Theatre in London uraufgeführt und im selben Jahr mit dem George-Devine-Award ausgezeichnet. Die Uraufführungsproduktion seines Stücks »Konstellationen« 2015 am Royal Court Theatre lief auch mit großem Erfolg im Londoner West End. Für dieses Werk erhielt Payne den Evening Standard Best Play Award und eine Nominierung für den Olivier Award in der Kategorie »Best New Play«.