Als erstes waren es Kastanien, (aber nur die ganz frischen, die man direkt aus dem Gras sammelt, mit weißer Schicht und weichem Flaum), dann war es Zitroneneis, das mag Juli zwar immer noch am liebsten, doch jetzt ist es keine Liebe mehr. Außerdem natürlich Muppi, Julis Meerschweinchen, das an Nierenversagen gestorben ist. Und jetzt, jetzt ist es Lia – Lias Gesicht, wenn sie wütend wird – unbezahlbar, oder wenn sie was einfordert oder wenn sie was Dummes hört. Juli liebt Lia, völlig klar. Aber Lia liebt Juli nicht. Warum nicht? Und was ist denn diese Liebe überhaupt? „Liebe ist alles“ sagt Lias Großvater und der muss es wissen, denn er liebt Lias Oma seit 41 Jahren. „Aber wenn Liebe zum Gefängnis wird, ist sie keine Liebe mehr“, sagt Julis Mutter und lässt sich deshalb von Julis Vater scheiden. Liebe sieht jeden Tag anders aus und immer, wenn du glaubst, du hast was kapiert, flutscht sie dir wieder durch die Finger. Trotzdem wollen Juli und Lia gemeinsam der Liebe auf den Grund gehen, selbst, wenn sie sich dafür durch alle ihre Schichten graben müssen. Gemeinsam überlegen sie, fragen nach, erinnern sich und erfühlen die Liebe. Doch Liebe kann auch Angst sein kann – die Angst, jemanden zu verlieren. Aber was passiert mit der Liebe, wenn man den geliebten Menschen verliert? Geht sie auch verloren? Oder lebt sie irgendwie weiter? So wie Lia für immer in Julis Liebe weiterleben wird?
Kristo Šagor schickt zwei Kinder mit ihrer ganz eigenen Perspektive auf eine wundervoll witzig-skurrile und gleichzeitig tief berührende Suche nach dem größten Gefühl der Welt. Sie befragen ihre Familien, sich selbst, ihre eigenen Erinnerungen und Träume und finden dabei heraus, dass sich Liebe im Laufe des Lebens immer wieder verändert, dass sie das unbeschreiblich Schönste der Welt ist und doch so schrecklich weh tun kann. Vor allem aber erfahren sie, dass es für Liebe weder Regeln noch Grenzen gibt, nicht einmal den Tod.