Anni hat schon seit sieben Wochen hitzefrei. Das klingt nach Schlaraffenland, wird aber irgendwann auch mächtig langweilig. Und das obwohl in letzter Zeit die seltsamsten Dinge passieren. Gestern z.B. ist Nachbar Bene auf der Straße einfach kleben geblieben. Mit seinen neuen Turnschuhen. Stand eine Weile da, hat in die brutzelnde Sonne gestarrt und dann, als er wieder loswollte, waren die Schuhe plötzlich festgeschmolzen. Einfach so. Wegen des glühend heißen Asphalts. Und der Eisladen um die Ecke verkauft das Eis jetzt nur noch im Becher. Und mit Strohhalm. Zum Trinken quasi. Erst hat sich Anni gefreut und gejubelt: Endlich einmal ein richtiger Sommer! Aber seit kurzer Zeit schreit ihr frisch geborener Bruder Tom viel mehr als sonst. Er will gar nicht mehr aufhören und muss ins Krankenhaus. „Das Wetter tut Tom nicht gut. Seine Temperatur muss dringend gesenkt werden. Die Lage ist ernst.“ Das hat der Doktor gesagt und Anni damit ziemlich durcheinander gebracht. Wie soll Toms Temperatur gesenkt werden, wenn es draußen von Tag zu Tag heißer wird? In Annis Kopf reift ein kühner Plan: Mit dem selbstgebastelten FÖHFO – einem Ufo aus Föhnen – muss Tom in Sicherheit gebracht werden. Vor der Sonne. Vor unserem Planeten. Koste es was es wolle.
„SOMMER°“ handelt von der trügerischen Schönheit, die der Klimawandel zurzeit noch mit sich bringt und unserer Verantwortung gegenüber dem Planeten. Ohne zu pädagogisieren entwirft das Stück dabei eine kindliche, fantasievolle und auch bitterkomische Dystopie und bietet gleichzeitig Alternativen für einen ökologischeren Lebensstil. Eine kuriose Heldenreise, die die jungen Zuschauer*innen einlädt selbst ein Held zu werden.
Hier können Sie sich den Text im Zuge des Neustart Kultur Programmes von „SOMMER°“ herunterladen.