Klirrende Champagnergläser, glitzernde Kleider, wilde Tänze – bis sich langsam der Morgen zeigt und die Musik verklingt. Die aufgehende Sonne gibt den Blick auf die New Yorker Skyline der »Roaring Twenties« frei. Der junge Millionär Jay Gatsby steht allein am Ufer, in der Hoffnung, seine verlorene Liebe Daisy Buchanan irgendwann wiederzusehen. Während er im Krieg als Soldat kämpfte, hatte sich Daisy für einen anderen Mann aus einer reichen Midwest-Familie entschieden und ihn geheiratet – einen Mann, der allerdings alles andere als ein nobler Typ ist: Der Ex-Footballer Tom Buchanan ist ohne jede Moral, dafür mit Skrupellosigkeit und Arroganz ausgestattet. Er betrügt Daisy und unterstützt seine Macht, wann immer es ihm passt, mit Gewalt. Jay Gatsby weiß um diese gefährliche Verbindung und ahnt: Nur wenn er reich genug ist, kann er Daisy vielleicht zurückgewinnen und befreien. So versucht er, mit zweifelhaften Deals sein Vermögen zu vergrößern und mit ausschweifenden Partys ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch die Welt der Zwanzigerjahre ist nur an der Oberfläche voller Glanz und Glamour – darunter verborgen liegen tiefe Einsamkeit und dunkle Geheimnisse.
Vor genau hundert Jahren veröffentlichte F. Scott Fitzgerald diesen meisterhaften Roman. Die Geschichte lässt er den mittellosen Schriftsteller und Gatsbys Nachbarn Nick Carraway aus
der Ich-Perspektive erzählen – ein genialer Kniff, denn so kann Fitzgerald selbst als Erzähler in seinen Roman eintauchen und eigene Erlebnisse von rauschenden Festen auf Long Island einfließen lassen. Tragischerweise war Fitzgerald bis zu seinem Tod davon überzeugt, dass sich niemand an ihn erinnern würde – nichtsahnend, dass dieser Roman die Zeiten überdauern und noch hundert Jahre später eine geheimnisvolle Magie auf die Menschen ausüben würde.